Shrimpscocktail & Varianten
Der Krabbencocktail ist international in vielen Varianten verbreitet. In den USA wurde der Shrimp Cocktail bereits Anfang des 20. Jahrhunderts serviert, meist mit einer würzigen Tomatensauce und als feste Größe in Hotelrestaurants und Steakhäusern. In Großbritannien setzte sich ab den 1960er Jahren die mildere Marie-Rose-Sauce auf Mayonnaise-Basis durch. Populär wurde der „Prawn Cocktail“ dort vor allem durch die Fernsehköchin Fanny Cradock, die ihn in dieser Zeit zur unverzichtbaren Vorspeise prägte. Im deutschsprachigen Raum etablierte sich die Bezeichnung Krabbencocktail – häufig ergänzt durch Zutaten wie Mandarinen, Chicorée oder später auch Avocado.
Avocado als moderne Variation
Avocado spielte in den 1960er und 1970er Jahren keine Rolle, ist aber in vielen neueren Rezepten eine gängige Ergänzung. Sie bringt cremige Textur und milde Frische ins Gericht und harmoniert besonders mit der fruchtigen Säure der Mandarinen.
Cocktailsauce mit Cognac
Die Sauce bildet das Herzstück des Gerichts. Klassisch besteht sie aus Ketchup, Worcestersauce und Zitronensaft. In dieser Variante sorgen Crème fraîche und ein Schuss Cognac für aromatische Tiefe, während Orangensaft Frische beisteuert. So verbindet sie die süß-säuerlichen Mandarinen mit den salzigen Garnelen zu einer harmonischen Einheit.
Mandarinen – Dose oder frisch?
Mandarinen aus der Dose waren in den 1960er und 1970er Jahren Standard und galten als moderne Zutat. Sie lieferten den typischen süß-säuerlichen Kontrast im Krabbencocktail. Heute greifen viele Rezepte zu frischen Orangenfilets, die geschmacklich ebenso passen und eine leichtere Alternative darstellen.
Chicorée als Ergänzung
Chicorée etablierte sich in den 1960er Jahren als Wintergemüse auf dem deutschen Markt und wurde rasch zum festen Bestandteil vieler Krabbencocktail-Varianten. Er kam entweder als knackige Unterlage ins Glas oder wurde in Form kleiner Schiffchen zum Befüllen genutzt. Die leicht bittere Note ergänzt die Süße der Mandarinen und die Cremigkeit der Sauce.
Präsentationsformen
Die klassische Servierweise war das Anrichten im Glas – häufig in Martini- oder Edelstahlbechern –, dekoriert mit einer Zitronenscheibe und Petersilie. Auf kalten Buffets waren diese Gläser ebenso präsent wie kleine Salatschiffchen aus Chicorée. In manchen Rezepten fanden sich auch Cocktailkirschen oder Champignons als Garnitur, typische Dekorationselemente der Zeit.
Historischer Kontext
Der Krabbencocktail wurde in den 1960er Jahren zu einem Symbol moderner Eleganz. Er erschien in Hotels, auf festlichen Buffets und sogar in den Bordmenüs von Fluggesellschaften wie Lufthansa. Seine Präsentation entsprach dem Zeitgeist zwischen Wirtschaftswunder und neuer kulinarischer Offenheit und machte ihn zu einem Klassiker, der bis heute als Inbegriff der Epoche gilt.
International war das Gericht ebenfalls weit verbreitet. In den USA gehörte der Shrimp Cocktail bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts zu den Standard-Vorspeisen in Hotelrestaurants und Steakhäusern. In Großbritannien machte ihn die Fernsehköchin Fanny Cradock in den 1960er Jahren populär: Sie prägte die Form des „Prawn Cocktail“ als unverzichtbare Vorspeise und festigte seinen Ruf als typisches Gericht dieser Epoche.
Culinary Timepieces – Kulinarik als Kunst
Culinary Timepieces ist ein fotografisches Kunstprojekt, das klassische Gerichte und historische Speisekarten in zeitgenössischen Fine-Art-Prints neu interpretiert. In Zusammenarbeit mit Spitzenköch:innen entstehen Motive, die kulinarische Geschichte sichtbar machen und als limitierte Editionen erhältlich sind.
Der Krabbencocktail prägte eine ganze Epoche und wird bald ebenfalls als Motiv ins Projekt aufgenommen – inspiriert von Speisekarten der 1960er Jahre und inszeniert in moderner Bildsprache.
Eine Auswahl der bereits erschienenen Werke finden Sie hier: Alle Motive ansehen