Krabbencocktail mit Mandarinen & Chicorée

Klassischer Shrimpscocktail mit Mandarinen & Cocktailsauce (mit Cognac)

Ob als Krabbencocktail, Shrimpscocktail oder Garnelencocktail bezeichnet – dieses Gericht gehört zu den ikonischen Vorspeisen der 1960er und 1970er Jahre. Die Kombination aus feinen Krustentieren, fruchtigen Mandarinen und cremiger Sauce war fester Bestandteil festlicher Menüs und kalter Buffets. Chicorée, damals ein neues Wintergemüse, wurde häufig als knackige Basis oder als kleine Schiffchen zum Anrichten verwendet.

Rezept: Krabbencocktail mit Mandarinen, Chicorée & Avocado (optional)

Ergibt: 4 Portionen  |  Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

Zutaten

  • 60 g Mayonnaise, selbstgemacht
  • 60 g Ketchup
  • 10 g Crème fraîche
  • 4 cl Cognac
  • Saft von 1 Orange
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 400 g Garnelen, geschält und gekocht
  • 120 g Mandarinenfilets aus der Dose, abgetropft
  • 2 kleine Chicorée-Kolben
  • 2 reife Avocados (optional)
  • 4 Zweige Fenchelgrün oder Dill
  • essbare Blüten (z. B. Veilchen)

Zubereitung

  1. Mayonnaise und Ketchup mit Crème fraîche, Cognac und Orangensaft verrühren, bis eine homogene Sauce entsteht. Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.
  2. Zwei Drittel der Garnelen und Mandarinen mit der Sauce mischen.
  3. Chicorée längs halbieren und die Blätter vorsichtig ablösen. Als kleine Schiffchen oder als Basis im Glas anrichten.
  4. (Optional) Avocados halbieren, entkernen und das Fruchtfleisch in Spalten schneiden. Fächerförmig in die Schalen legen oder auf dem Teller anrichten.
  5. Den Garnelencocktail einfüllen, die restlichen Garnelen und Mandarinen darauf verteilen. Mit Fenchelgrün und Blüten garnieren, frisch gemahlenen Pfeffer darübergeben.
Rezept für Krabbencocktail mit Mandarinen und Chicorée

Shrimpscocktail & Varianten

Der Krabbencocktail ist international in vielen Varianten verbreitet. In den USA wurde der Shrimp Cocktail bereits Anfang des 20. Jahrhunderts serviert, meist mit einer würzigen Tomatensauce und als feste Größe in Hotelrestaurants und Steakhäusern. In Großbritannien setzte sich ab den 1960er Jahren die mildere Marie-Rose-Sauce auf Mayonnaise-Basis durch. Populär wurde der „Prawn Cocktail“ dort vor allem durch die Fernsehköchin Fanny Cradock, die ihn in dieser Zeit zur unverzichtbaren Vorspeise prägte. Im deutschsprachigen Raum etablierte sich die Bezeichnung Krabbencocktail – häufig ergänzt durch Zutaten wie Mandarinen, Chicorée oder später auch Avocado.

Avocado als moderne Variation

Avocado spielte in den 1960er und 1970er Jahren keine Rolle, ist aber in vielen neueren Rezepten eine gängige Ergänzung. Sie bringt cremige Textur und milde Frische ins Gericht und harmoniert besonders mit der fruchtigen Säure der Mandarinen.

Cocktailsauce mit Cognac

Die Sauce bildet das Herzstück des Gerichts. Klassisch besteht sie aus Ketchup, Worcestersauce und Zitronensaft. In dieser Variante sorgen Crème fraîche und ein Schuss Cognac für aromatische Tiefe, während Orangensaft Frische beisteuert. So verbindet sie die süß-säuerlichen Mandarinen mit den salzigen Garnelen zu einer harmonischen Einheit.

Mandarinen – Dose oder frisch?

Mandarinen aus der Dose waren in den 1960er und 1970er Jahren Standard und galten als moderne Zutat. Sie lieferten den typischen süß-säuerlichen Kontrast im Krabbencocktail. Heute greifen viele Rezepte zu frischen Orangenfilets, die geschmacklich ebenso passen und eine leichtere Alternative darstellen.

Chicorée als Ergänzung

Chicorée etablierte sich in den 1960er Jahren als Wintergemüse auf dem deutschen Markt und wurde rasch zum festen Bestandteil vieler Krabbencocktail-Varianten. Er kam entweder als knackige Unterlage ins Glas oder wurde in Form kleiner Schiffchen zum Befüllen genutzt. Die leicht bittere Note ergänzt die Süße der Mandarinen und die Cremigkeit der Sauce.

Präsentationsformen

Die klassische Servierweise war das Anrichten im Glas – häufig in Martini- oder Edelstahlbechern –, dekoriert mit einer Zitronenscheibe und Petersilie. Auf kalten Buffets waren diese Gläser ebenso präsent wie kleine Salatschiffchen aus Chicorée. In manchen Rezepten fanden sich auch Cocktailkirschen oder Champignons als Garnitur, typische Dekorationselemente der Zeit.

Historischer Kontext

Der Krabbencocktail wurde in den 1960er Jahren zu einem Symbol moderner Eleganz. Er erschien in Hotels, auf festlichen Buffets und sogar in den Bordmenüs von Fluggesellschaften wie Lufthansa. Seine Präsentation entsprach dem Zeitgeist zwischen Wirtschaftswunder und neuer kulinarischer Offenheit und machte ihn zu einem Klassiker, der bis heute als Inbegriff der Epoche gilt.

International war das Gericht ebenfalls weit verbreitet. In den USA gehörte der Shrimp Cocktail bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts zu den Standard-Vorspeisen in Hotelrestaurants und Steakhäusern. In Großbritannien machte ihn die Fernsehköchin Fanny Cradock in den 1960er Jahren populär: Sie prägte die Form des „Prawn Cocktail“ als unverzichtbare Vorspeise und festigte seinen Ruf als typisches Gericht dieser Epoche.

Culinary Timepieces – Kulinarik als Kunst

Culinary Timepieces ist ein fotografisches Kunstprojekt, das klassische Gerichte und historische Speisekarten in zeitgenössischen Fine-Art-Prints neu interpretiert. In Zusammenarbeit mit Spitzenköch:innen entstehen Motive, die kulinarische Geschichte sichtbar machen und als limitierte Editionen erhältlich sind.

Der Krabbencocktail prägte eine ganze Epoche und wird bald ebenfalls als Motiv ins Projekt aufgenommen – inspiriert von Speisekarten der 1960er Jahre und inszeniert in moderner Bildsprache.

Eine Auswahl der bereits erschienenen Werke finden Sie hier: Alle Motive ansehen

Häufige Fragen zum Krabbencocktail

Gehören Mandarinen in den Krabbencocktail?

Ja, in vielen klassischen Varianten – oft aus der Dose – für den süß-säuerlichen Kontrast. Alternativ: frische Orangenfilets.

Was gehört in die klassische Cocktailsauce?

Tomatenketchup/Chilisauce, Worcestersauce, Zitronensaft; häufig Varianten mit Mayonnaise oder Meerrettich. Diese Version wird mit Cognac und Orangensaft verfeinert.

Kann man Chicorée oder Avocado weglassen oder ersetzen?

Ja. Chicorée liefert eine leichte Bitternote und Avocado cremige Frische, beide sind aber optional. Alternativen sind Salatherzen, Eisbergsalat oder feine Selleriestreifen.

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culinary timepieces by Annette Sandner: dévotion au champagne. 1904. Special Edition Perrier-Jouët.

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